Angst ist ein Gefühl, das natürlicherweise zu unserem Leben gehört. Sie ist ein notwendiger Impuls, welcher aus dem biologischen Alarmsystem (limbisches System) in unserem Gehirn stammt und zum Ziel hat, uns vor Gefahren zu warnen und das Überleben zu sichern. Von krankhafter Angst spricht man, wenn äusserlich keine Auslöser vorhanden sind und/oder diese in keinem Verhältnis zu auslösenden Stressoren steht. Angsterkrankungen werden unterteilt in: Phobien, Zwangsstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Panikattacken u.a.m.
Panikattacken kennzeichnen sich durch einen typischen Teufelskreis von vegetativen Symptomen, der nur schwer willentlich zu unterdrücken ist. Es liegt in der Natur der neurophysiologischen Abläufe, dass rationales Denken und Alarmsignale in unserem Gehirn unabhängig voneinander funktionieren müssen. Daher kann sich ein angstmachendes Gefühl bei nicht adäquater Hemmung/ Einordnung, via vegetatives Nervensystem enorm steigern und Panik auslösen. Dabei beginnt das Herz zu rasen, schnellt der Puls in die Höhe, wir Zittern, Schwitzen und werden kurzatmig. Die Muskeln spannen sich bis zur Verkrampfung an, Schwindel und Hyperventilation treten auf und das Ganze mündet schlussendlich in lebensbedrohenden Empfindungen, worauf der Teufelskreis von neuem beginnt.
Atemtherapie
Die therapeutische Arbeit mit dem Atem- und Körperempfinden hat einen entspannenden Einfluss auf das vegetative Nervensystem (Parasympathikus) und kann auf dessen Erregungen beruhigend einwirken. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist es, einem Anfallsgeschehen vorbeugend entgegenzuwirken und/oder mittels gezielter Atemtechnik (z.B. Lippenbremse, Bauchatmung) den verheerenden Kreislauf von Herzrasen/Muskelverkrampfung/Hyperventilation/Todesangst zu durchbrechen. Das Ziel der Therapie ist: Entspannung und aktive Selbsthilfe zu fördern.
Das vertiefen der eigenen Körperwahrnehmung verhilft zu mehr Achtsamkeit gegenüber Veränderungen im vegetativen Nervensystem. Ein erhöhter Puls, Anspannungen im Körper, wie Atemveränderungen werden früher wahrgenommen und können mit dem Atem- oder den Körperübungen günstig beeinflusst oder ganz beruhigt werden. Vor und während einer Attacke gilt es v.a. den Boden unter den Füssen zu behalten.